29.09.2008 | 11:54 AM | Kategorie:
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Ein weiterer Wahlsieger – die Meinungsforschung

Die Wahl ist vorüber und es wird abgerechnet.
Auch mit der Wahlforschung. Und diese hat sich bei ihren Umfragen in der Vorwahlphase von ihrer besten Seite gezeigt. Trotz Unsicherheiten durch die Vielzahl an kleinen Parteien, die zum Teil das erste Mal kandidierten, trotz internationaler Finanzkrise knapp vor dem Wahlsonntag und trotz der hohen Zahl an unentschlossenen ÖsterreicherInnen bis zum Schluss, hat sie eine Punktlandung geschafft.

Sowohl der Zurückfall von SPÖ und ÖVP als auch der Zugewinn der rechten Parteien wurde in den Meinungsumfragen korrekt festgestellt. Die Ergebnisse von BZÖ und den Grünen liegen, bei einer Spannbreite von rund 3% in einer 1000 Personen Stichprobe, innerhalb der Schwankungsbreite der zuletzt veröffentlichten Umfragen.

Dennoch sind einzelne Wahlumfragen Momentaufnahmen am Umfragetag und keine Prognosen im engeren Sinn. Die Güte einer Studie kann an Hand der Angaben der verwendeten Methodik beurteilt werden. Erfreulicherweise könnte ich in den vergangenen Wochen einige Veröffentlichungen von Umfrageergebnissen in diversen Medien registrieren, die diese Basiskennzahlen angeführt hatten. Leider fehlen jedoch vielfach die elementarsten Daten, um die Qualität einer Meinungsumfrage bewerten zu können. Dazu gehören die Stichprobengröße, aus welchen Personen sie sich zusammensetzt, die maximale Schwankungsbreite der Daten, der Durchführungszeitraum und die Art der Umfrage z.B. telefonisch oder online.

Eine freiwillige Selbstregulierung der Medienbranche in Bezug auf methodische Basisdaten würde zur besseren Information der Bevölkerung beitragen. Vermutlich ist aber eine gesetzliche Verpflichtung nötig, um den Menschen die Chance zu geben, die Qualität einer Meinungsumfrage zu erkennen. Wie auch immer dieses Problem in Zukunft gelöst wird, durch ausgezeichnete Leistungen wie wir sie nun sehen, bestätigt die Meinungsforschung ihre hohe Relevanz in unserer Gesellschaft. Dazu möchte ich herzlich gratulieren.

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