Für ein qualitatives Mehr …
So, nach fast vier Jahren Abwesenheit wieder einmal einen Beitrag für den OTS-Blog schreiben. Niemand drängt mich (mehr), also aus freien Stücken und obwohl immer noch kein Sommerloch in Sicht ist. Was mich dazu antreibt, ist das Gefühl, sehr viel zu kommunizieren, in immer kleineren Häppchen, in immer kürzeren Abständen – und doch am Ende nur sehr wenig zu sagen. Und irgendwie hat sich heute das dringende Bedürfnis ein gestellt, dieses Phänomen und meine Gedanken dazu in einem zusammenhängenden Text darzulegen – und nicht in halbgaren Sätzen.
Bei meinem letzten Blog-Beitrag hab ich über meine Erfahrungen mit Facebook berichtet – ich war damals knapp ein Jahr registriert und hatte erste Erfahrungen. Facebook war nach Xing meine zweite Social Media-Präsenz. Mittlerweile betreibe ich zusätzlich – recht unregelmäßig – einen Twitter-Account, bin auf LinkedIn, google+ sowie foursquare und messe meine Aktivitäten auf klout.com. Pinterest, Instagram und Co. lass ich derzeit aus – ein Nachtragen ist aber nicht ausgeschlossen.
Nicht, dass Sie denken, ich würde es schaffen, all diese Netzwerke regelmäßig zu monitoren, regelmäßig dem Netzwerk entsprechend sinnvolle Inhalte zu publizieren … Auch die Idee, Privates von Beruflichem zu trennen, ein sinnvolles Kontaktmanagement zu betreiben, um meine Business-Kontakte nicht mit Gartenfotos zu langweilen, hab ich längst aufgegeben. Zeitlich für mich nicht zu schaffen, also weiß ich genau genommen schon lang nicht mehr, wer genau auf Facebook (dort treibe ich mich am häufigsten herum) was von mir zu sehen und zu lesen bekommt. Was dazu führt, dass ich nahezu ausschließlich Belanglosigkeiten poste, davon aber dafür viele, und vermutlich eine Menge meiner 460 Kontakte langweile. Ich nenn das einen Schrebergarten-Account. Auf Twitter poste ich tatsächlich nur Berufliches, dafür selten, und auf allen anderen Netzwerken quasi gar nichts.
Macht das in irgendeiner Form Sinn? Wie wichtig ist es, tatsächlich auf allen Netzwerken, die wie Schwammerl nach dem Regen aus dem Boden schießen, präsent zu sein? Vor allem, wenn man dann nicht in der Lage ist, diese auch sinnvoll zu bespielen oder auch nur mitzulesen. Bei jeder neuen Plattform denke ich, ich muss mir das unbedingt anschauen, aus Neugier, aus jobmäßigen Überlegungen, weil mich jemand eingeladen hat, weil ich dabei sein will. Doch nicht alle erfüllen meine Erwartungen, sind notwendig für mein Business oder machen auch nur Spaß. Und dennoch hab ich kein einziges Profil wieder deaktiviert.
Mein Ziel für meine soziale Netz-Zukunft: wieder häufiger bloggen, das gibt mehr Raum für zusammenhängende, sinnvolle Gedanken, durchforsten der social networks auf ihre Sinnhaftigkeit – und vielleicht doch das eine oder andere Mal den „Löschen“-Button betätigen. Für ein qualitatives Mehr an Kommunikation.
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