DSGVO-Shirt: So sorgt ein Leiberl für Klarheit
Maria Hollunder hat die Leidenschaft zur Fotografie bereits als Kind entdeckt. Seit 2012 komponiert sie ihre Bilder beruflich und fotografiert am liebsten Reportagen – denn Menschen und ihre Geschichten liegen ihr besonders am Herzen. Ihr Gespür für Komposition setzt sie auch beim APA-Fotoservice vor allem für die Event-Fotografie ein. Weil die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) auch in diesem Bereich für Herausforderungen sorgt, hat sich Hollunder mit einem kreativen Konglomerat aus Fotografinnen eine originelle Lösung überlegt, wie Eventbesucherinnen und –besucher erkennen können, wo geschützter Datenraum beginnt und welchen Weg man nehmen soll, um seine Bildrechte gewahrt zu wissen: Das DSGVO-Shirt.
Inwiefern betrifft die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) die Event-Fotografie?
Das Recht am eigenen Bild hat es ja immer schon gegeben. Für die Veröffentlichung der Bilder war aber der Auftraggeber verantwortlich. Dieser musste im Vorfeld abklären, ob er das Bild der Personen verwenden darf. Mit Inkrafttreten der DSGVO sind Fotografierende bereits in der Verantwortung, während sie das Bild auf ihrer Speicherkarte speichern. Jetzt muss also der Fotograf sich im Vorfeld um die Einhaltung der DSGVO kümmern. Aus meiner Sicht gibt es dafür aber noch keine praktikable Lösung. Der Auftraggeber kann zwar im Vorfeld die Leute informieren, dass fotografiert wird, trotzdem muss man allen die Möglichkeit einräumen, am Event teilzunehmen, ohne tatsächlich auf einem Bild zu landen.
Deine Kolleginnen und du, ihr hattet hinsichtlich der DSGVO eine besondere Idee.
Eine witzige Idee, die natürlich nicht ganz sauber oder gesetzlich haltbar ist. Aber wir wollten auf eine unterhaltsame Art aufzeigen, wie schwierig es in unserem Berufsfeld ist. Wir haben zu sechst bei einem Frühstück die notwendigen Schritte für Fotografen hinsichtlich der DSGVO diskutiert und wie wir diese beim nächsten Event umsetzen. „Am besten, ich setz mir einen Helm mit der Aufschrift Achtung Foto auf“, meinte eine Kollegin. Aus der Idee ist schließlich das T-Shirt geworden, auf dem steht: Wenn Sie nicht aufs Bild wollen, stellen Sie sich hinter mich. Das ist natürlich nicht gesetzeskonform, aber mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Wir zeigen Leuten auf der Veranstaltung, dass die Umsetzung der DSGVO für uns gar nicht so einfach ist.
Können auch andere Fotografen diese Idee für sich nutzen?
Nachdem das mediale Echo groß und die Anfrage nach den T-Shirts da war, haben wir schließlich einen Online-Shop gestartet. Auf spreadshirt haben wir unsere Designs hochgeladen. Dort kann sich jetzt jeder dieses T-Shirt bestellen. Pro heruntergeladenem Design bekommen wir einen Betrag vergütet – den stellen wir karitativen Einrichtungen zur Verfügung.
Welche Rückmeldungen bekommt ihr auf Veranstaltungen zu dem T-Shirt?
Normalerweise wird man als Fotografin ja nicht viel fotografiert – mit diesem T-Shirt passiert mir das jetzt tatsächlich häufiger und bringt die Leute auch zum Schmunzeln.
Und stellen sich jetzt mehr Leute hinter die Kamera um nicht fotografiert zu werden?
Nein, keinesfalls. Prinzipiell sind die Leute auf Events aufgeschlossen, fotografiert zu werden.
Gibt es neben der DSGVO eine spezielle Herausforderung in der Event-Fotografie?
Gerade die Fototermine vom APA-Fotoservice stellen für mich als Fotografin immer eine gewisse Herausforderung dar. Hier muss man wirklich perfekt fotografieren, da es keine Möglichkeit mehr gibt, die Bilder großartig nachzubearbeiten. Denn was hier zählt ist die Schnelligkeit. Der Kunde möchte die Fotos unmittelbar nach der Veranstaltung zur Verfügung gestellt bekommen.
Dein Schwerpunkt ist Event-Fotografie?
Ich bin Berufsfotografin und mein Schwerpunkt liegt in der Porträtfotografie. Da gehört die Event-Fotografie natürlich dazu. Aber ich habe auch Kunden, für die ich Fotoshootings auf Windrädern mache, ich fotografiere ganz klassisch Hochzeiten, Familien, Businessporträts und Reportagen. Auf den Punkt gebracht: Ich fotografiere gerne Menschen. Und ja, da gehört auch die Event-Fotografie dazu.
Gibt es einen Bereich, der dir besonders am Herzen liegt?
Mich interessieren Menschen und ihre Geschichten und am liebsten fotografiere ich Reportagen. Dort kann ich mir das Motiv suchen. Den richtigen Ausschnitt, das richtige Licht – den optimalen Bildausschnitt vor dem besten Hintergrund zu sehen, zu suchen und den Menschen genau dort hin zu leiten, das mach ich sehr gerne. Ganz wichtig dabei ist das Gespür für Komposition, das braucht ein guter Fotograf.
Erfahren Sie mehr über die Fotografinnen und Fotografen des APA-Fotoservice auf www.apa-fotoservice.at
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