„Wenn Sie einen Fotografen engagieren, machen Sie es bitte schriftlich“
Lange Zeit galt das Internet als rechtsfreie Zone. Heute regeln zahlreiche nationale und europäische Gesetze, Verordnungen und Verhaltenskodizes diesen Raum. Dass der Bedarf an aktuellen Informationen dazu groß ist, zeigten die 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Branchenveranstaltung Online-Marketing-Impulse am Mittwoch in Graz, die Karin Thiller (APA-OTS GmbH) begrüßen durfte.
Rechtliche Bedingungen für Online-PR sind umfangreich
Experten des Rechts thematisierten dort Fallstricke der modernen und digitalen Unternehmenskommunikation. In drei Vorträgen und anschließender Diskussionsrunde wurden von Gerhard Schedlbauer (ScherbaumSeebacher Rechtsanwälte GmbH), Alfons Stockinger (APA PictureDesk GmbH) und Lukas Moisi (SirPauls GmbH) Einblicke in die Rechtslage der Bereiche Bild, Datenschutz und Social Media gegeben.
Es gibt beim Online-Marketing zahlreiche Rechtsvorschriften zu beachten. Impressumspflicht, Datenschutz, Urheberrecht, Unlauter Wettbewerb, Markenschutz, Konsumentenschutz“
, ließ Gerhard Schedlbauer aufhorchen. Der Rechtsanwalt veranschaulichte anhand von Beispielen aus der Praxis, dass man bei Rechtsfragen nicht sparen sollte. Denn „im Nachhinein zu reparieren, ist oft sehr schwierig“.
Auch bei der Fotografie liegen die Stolpersteine oft im Detail. Die rechtlichen Konsequenzen treffen dabei hauptsächlich die Publizierenden. „Wenn Sie einen Fotografen engagieren, machen Sie es bitte schriftlich“
, riet Alfons Stockinger und betonte die Wichtigkeit von Vereinbarungen und Klarstellungen in Fragen der Lizensierung.
Ebenso wichtig seien Vereinbarungen mit den Kunden bei Social-Media-Kampagnen laut Lukas Moisi: Es gibt bei Social-Media-Kampagnen immer wieder Situationen auf die man nicht vorbereitet ist. Es ist wichtig, schnell reagieren zu können.
Flapsigkeit kann teuer werden
In der anschließenden Diskussionsrunde rieten außerdem Jürgen Kapeller (the cell project GmbH) und Michael Biach (APA-OTS GmbH) zur Entwicklung eines „Bewusstseins für rechtliche Belange“. „Ich begegne immer wieder einer gewissen ‚Flapsigkeit‘ von Unternehmen beim Thema Recht. Das kann unter Umständen sehr teuer werden. Eine Form der Qualitätskontrolle, wie z.B. ein Gegencheck des Bildcredits, kann dabei helfen“, betonte Kapeller. Beim wichtigsten Tipp für rechtliche Klärungen waren sich alle Podiumsteilnehmer einig: Fragen Sie den Anwalt ihres Vertrauens.
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