Video – hip, hype oder hope?
Medien des Landes setzen seit Jahren mit steigender Tendenz auf das bewegte Bild. Auch Unternehmen nutzen das Video immer stärker als emotionales Transportmittel der eigenen Botschaften. Welche sind aber die aktuellen Herausforderungen für Medien und Organisation bei der Integration von Video und wie gelingt die Platzierung von PR-Inhalten in den Medien? Darüber diskutierten gestern, Donnerstagvormittag, Expertinnen und Experten aus Medien, Kommunikation und Produktion bei der Veranstaltungsreihe OTSconnect im ORF Radiokulturhaus in Wien.
„Video ist eine große Welt“, stellte News on Video-Geschäftsführer Martin Wolfram gleich zu Beginn klar. „Die Vielfalt bewegt sich vom klassischen Newscontent bis zur verrückten Welt der Influencer.“ Ausschlaggebend sei vor allem die Frage der Verbreitung und damit einhergehend der Contentstrategie: „Verschiedene Kanäle sprechen verschiedene Sprachen. Ich muss heute wissen, wen ich über welchen Kanal erreiche und welche Geschichte ich damit erzähle.
Die 100 größten Unternehmen der Welt betreiben durchschnittlich jeweils 15 YouTube-Kanäle.“
Mehrwert Nachrichtenvideo
Auch für Martin Aschauer (Global 2000) spielt Strategie beim Thema Video eine zentrale Rolle.Bewegtbild ist zu einem unserer wichtigsten Kanäle geworden
. Wir haben eine Contentstrategie und wissen ganz genau, welche Art von Video wir für welchen Kanal und welche Zielgruppe produzieren. Nachrichtenvideos funktionieren übrigens auf unserem Facebook-Kanal am besten – damit hätten wir nicht gerechnet.“
Um jedoch auch den Sprung vom reinen Imagevideo zum Newsvideo und damit auch in die Plattformen der größeren Medien zu schaffen, müssten Unternehmen umdenken. Denn „klassische Unternehmensvideos sind für Newssender nicht interessant“, betont Liza Ulitzka von PULS 4 News. „Wir produzieren hauptsächlich selbst. Doch gute Bilder und Stories, wie z.B. ‚Kindersitztests‘ und Ähnliches haben gute Chancen, übernommen zu werden
.“ Cleen-Feeds und Footage-Material sollten also bei der Produktion durchaus mitgedacht werden.
Umdenken für Unternehmen notwendig
Für das Content Marketing von Unternehmen ist nicht nur Qualität, sondern auch Schnelligkeit ausschlaggebend. Für eine erfolgreiche Verbreitung der eigenen Inhalte ist es wesentlich, „zeitgerecht zu produzieren und schnelle Prozesse zu schaffen“, erklärt Karin Thiller, Geschäftsführerin APA-OTS. „Das erfordert natürlich einen Umdenkprozess in den Kommunikationsabteilungen von Unternehmen. Videoworkflows und -management sowie schnelle Verbreitung sind große Herausforderungen. Mit dem APA-OTS Videomanager stellen wir hier eine Lösung zur Verfügung.“
Ein Rezept für die perfekte Videonutzung konnten die Podiumsteilnehmer nicht finden, waren sich jedoch einig, dass Authentizität und Zielgruppenorientierung wesentlich sind. Gerade online müssen Inhalte „natürlich, relevant und erfrischend“sein, gab Wolfram dem Publikum den Tipp und riet von künstlichen Inszenierungen ab.
Influencer könnten in Zukunft eine bedeutende Rolle für die Videoproduktion und -verbreitung haben. Für Martin Aschauer ist klar, dass „nicht nur die eigenen Inhalte für TV-Sender, sondern vielmehr für Youtube-Stars“ kreiert werden. Das stellt jedoch neue Anforderungen an die Unternehmenskultur und Strategie.
Zukunft Virtual Reality?
Die Zukunft des Videos sehen die Experten abwechslungsreich: Videoformate wie Livestreams, Virtual Reality, 360 Grad-Videos etc. eröffnen neue Wege und Möglichkeiten und laden zum Experimentieren ein.
Karin Thiller zeigt sich besonders beim Thema Virtual Reality begeistert: „Wer Virtual Reality probiert hat, sieht die Macht des Instruments. Ich halte das für eine echte Revolution in der Medienwelt.
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