08.06.2012 | 10:25 AM | Kategorie:
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Altmodisch zeitlos – das kann nur eine Messe sein

Als Internetarbeiter neigt man dazu, seine Kontakte verstärkt virtuell zu suchen und zu pflegen. Das spart Energie, Kosten und unnötiges, zeitraubendes Palavern mit uninteressanten Leuten. Weil viele Small Talks sind ja nicht unbedingt spannend. Aber unbekannte Gesprächspartner unhöflich abzuwürgen oder zu ignorieren, verbietet ja die gute Kinderstube.

So ist es um einiges einfacher, via Twitter nicht zu antworten, wenn man eine Frage oder einen Kommentar für zu dumm beziehungsweise zu uninteressant hält oder einfach nicht verstanden wird – was ja bei einer Beschränkung von 140 Zeichen relativ häufig vorkommt. Das würde im realen Leben, zum Beispiel bei einer Messe, so nie passieren. Und damit wäre ich schon beim Thema: Messen.

Klingt antiquiert und ist es auch. Ach ja …*seufz* so schön.

Vor Kurzem war ich auf einen Abstecher in Frankfurt auf der IMEX. Die IMEX ist eine Messe für Kongress- und Konferenzveranstalter, für Convention Bureaus, Event-Agenturen und was sonst noch alles zum Thema Eventplanung passt. Dementsprechend waren auch das Publikum und die Aussteller: sehr seriös.

Es gab einen Hauptgrund, warum ich die IMEX besuchen wollte, nämlich einige meiner Social-Media-Kontakte treffen.

Was passiert, wenn man jemanden trifft, den man nur via Twitter kennt und noch nie persönlich getroffen hat? Man spart beim Kennenlernen ein bisschen Zeit. Das war’s. Meist ist man schon per Du, kennt ein ganz klein wenig die Einstellung des Gesprächspartners und ist dadurch etwas positiver eingestellt als bei einem ganz frischen Kennenlernen. So wurde ich bei der IMEX von einer „wildfremden“ Person (Twitter-Kontakt) angesprochen, der meine Glatze bekannt vorgekommen war (ziemlich verwegen bei all den Glatzköpfen, die mittlerweile herumlaufen). 😉

Sehr erfreulich war, dass ich auch ein paar Kunden getroffen habe, was den Besuch bei der IMEX zusätzlich interessant gemacht hat – weil bei den Gesprächen ein bisschen auch die Stimmung in der österreichischen MICE-Branche durchgeklungen ist. Und da es immer wieder Spaß macht, Kunden zu treffen und einfach nur zu plaudern, ohne Verkaufsdruck oder Kundenbindungs-Hintergedanken oder was einem sonst noch bei „offiziellen“ Terminen den Spaß am Tratschen verleidet. Oh, schaut aus, wie wenn es kein unnötiges Palavern gibt. 😉

Was ist noch passiert auf der IMEX? Ich habe einige Menschen kennengelernt, mit denen ich seither via Twitter und XING im Kontakt stehe. Diese Leute kommen aus der Branche, die ich ganz frech als meine Branche ansehe. Und doch haben alle neuen Bekannten nichts mit dem Internet zu tun, sondern arbeiten für Hotelketten, das Schweizer Convention Bureau oder Länder wie Dänemark.

So und jetzt noch einmal zum Start:

  • unnötiges Palavern – gibt es nicht. Small Talks sind immer spannend; wenn sie das nicht sind, dann passiert es ganz automatisch, dass sich der Gesprächspartner verabschiedet, weil Langeweile meist kein einseitiges Gefühl ist.
  • Persönliche Treffen: manchmal zeit- und energieraubend, aber was soll’s: Sie machen trotzdem Spaß. 🙂
  • Messen – immer eine Reise Wert

Mein Appell an alle, die sich hauptsächlich hinter dem Bildschirm verkriechen und die meiste Arbeitszeit mit dem Computer verbringen: Geht raus und trefft Leute! Messen sind eine hervorragende Einrichtung, um das ganze Spektrum der menschlichen Notwendigkeit des persönlichen Kontakteknüpfens abzudecken. Ich habe an dem einen Tag IMEX mehr für mich und meine Firma getan, als in einer Woche Twitter- und Facebook-Posterei. Dabei habe ich kein einziges Verkaufsgespräch geführt. Ich bin ein relativ extrovertierter Mensch und habe dadurch wenig Scheu, auf Menschen zuzugehen. Für alle anderen habe ich den Tipp, sich auf Messen (oder anderen Events) mit Twitter- oder Facebook-Kontakten zu verabreden. Da ist sofort eine Gesprächsbasis vorhanden und die Hemmschwelle des Erstkontakts praktisch nicht vorhanden.

Und wer will, trifft mich auf der nächsten Messe. 🙂

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