OTSconnect-Branchenfrühstück: PR-Faktor „Bildsprache“
Beim OTSconnect-Branchenfrühstück am 18. Mai diskutierten namhafte Bildexperten und Redakteurinnen darüber, was ein gutes Bild ausmacht, welche Vorbereitungen den Journalisten das Leben leichter machen und was Fotografieren als Profession spannend macht.
Längst haben sich Leserinnen und Leser an die bunten Zeitungsseiten gewöhnt, die seit den frühen 90-ern den Blätterwald schmücken. „Die Übertragung von Bildern dauerte damals manchmal eine halbe Stunde“, erinnert sich Matthias Cremer (Der Standard) an die Anfänge. Bunte Bilder besiedeln seither immer großräumiger Zeitungen, Magazine und Online-Medien.
Laut Karin Thiller (APA-OTS) fand zwischen 2006 und 2007 ein großer Sprung statt: „Von 1.900 über APA-OTS verbreiteten Bilder 2006 gab es einen rasanten Anstieg auf 3.500 verbreitete Bilder im Jahr 2007. Heute stehen wir bei über 5.000 verbreiteten Bildern pro Jahr.“
Dies wirft die Frage auf, was eigentlich gute Bilder – auch seitens der PR – ausmacht und wie die Bilder gestaltet sein müssen, damit sie redaktionell verwendet werden?
Klemens Ganner (APA-PictureDesk) führt den Erfolg von Bildern auf sechs Faktoren zurück: „Was zählt ist der Inhalt, die Verfügbarkeit, die technische Qualität, die Höhe der Abdruckkosten, die Rechte und eine ausführliche Bildbeschreibung. In eine ähnliche Kerbe schlägt Yvonne Dellin-Sonnberger (News-Verlag), indem sie die Wichtigkeit der Bildschärfe und einer aktuellen sowie genauen Bildbeschreibung betont: „Wenn wir gute Bilder bekommen, werden diese im Archiv abgelegt und wieder verwendet. Dafür ist es wichtig, dass alle Informationen in der Datei enthalten sind.“
Durch wechselnde Umgebungen oder auch andere Perspektiven wird Bekanntes neu inszeniert: „Wenn ein Gesicht bereits bekannt ist, kann man sich auf andere Dinge konzentrieren. Wie sieht der Raum aus, in dem die Veranstaltung stattfindet oder was passiert rundherum, also wie kann die Stimmung abgebildet werden“, so Matthias Cremer.
Hinsichtlich der Bildsprache war sich das Podium einig, dass Medien durch eine eigene Bildsprache unterschieden werden können. Angelika Goldmann (Wienerin) sieht in diesem Unterschied eine wichtige Abgrenzungsmöglichkeit: „Die eigene Bildsprache der Medien ermöglicht erst eine Zielgruppenorientierung. Hier geht es darum eine Linie zu haben. Die Frage stellt sich, welcher Fotograf eine Geschichte am besten umsetzen kann?“ Auch die Kreativität der Fotografen selbst darf hier nicht zu kurz kommen, da dadurch oft die besten Ergebnisse erzielt werden. Matthias Cremer sieht eine gewisse Bildsprache immer gegeben: „Es kann ein Stammeln sein, aber es ist eine Sprache.“
Das ganze Branchenfrühstück können Sie hier nachhören.
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