11.11.2011 | 1:36 PM | Kategorie:
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Schadensbegrenzung 2.0

Mit großem Interesse verfolge ich die Bereitschaft einiger Facebookfreunde, ihr komplettes Leben in Facebook der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren – Sei es eine Diskussion über ihren neuen Beziehungsstatus oder die Statusmeldung, dass man „erst wieder in zwei Wochen Zeit für ein kühles Stammtischbier habe – hier in Italien sei es doch echt so schön“.
Letzteres ist ja geradezu eine schriftliche Einladung für moderne Langfinger, die sich mit einfachsten Mitteln in den Freundeskreis einschleusen könnten und es sich anschließend in der verlassenen Wohnung gemütlich machen würden.

Die Datensicherheit in sozialen Netzwerken ist ein lang und breit diskutiertes Thema in allen Medien. Eine harmlosere Variante, um Daten zu stehlen sind sogenannte „Socialbots“: Wissenschaftler der kanadischen University of British Columbia haben ein Programm entwickelt, das sich als Facebooknutzer tarnt und Freundschaftsanfragen versendet. Sobald diese Anfrage bestätigt ist, werden automatisch die nächsten Freundschaftsanfragen an dessen Freunde geschickt. So konnten innerhalb kurzer Zeit 250 GB an privaten Daten gesammelt werden.

Gut, wir haben also gelernt, wir sollen private Daten nicht jedem zugänglich machen. Wie sieht’s mit der Speicherung der Daten und Weiterverwendung Dritter aus?
Wirklich wissen tut es niemand, an diesem Umstand stößt sich wohl keiner der rund 800 Millionen Facebooknutzer. Fest steht: Das Internet vergisst nicht. Auch Facebook nicht. Dies hat Max Schrems eindrucksvoll gezeigt: Der 24jährige Jusstudent beantragte bei Facebook ihm alle von ihm gespeicherten Daten in gedruckter Form auszuhändigen. Nach längerem Hin und Her bekam er eine CD mit einem 1200 Seiten langen PDF-Dokument zugesendet. Statusmeldungen, Privatnachrichten, sogar komplette Chatlogs waren vorhanden. Auch längst gelöschte Inhalte waren zu finden. derStandard.at hat berichtet. Datensicherheit wird bzw. sollte uns auch in Zukunft noch weiterhin beschäftigen. Und dieses Thema geht weit über die sozialen Netzwerke hinaus.

Was bleibt? Nüchtern betrachtet, gibt es eigentlich gar keinen Grund ein soziales Netzwerk wie Facebook zu verwenden. Zumindest eine gewisse Grundskepsis mit der Freigabe von persönlichen Daten sollte man sich aneignen. Niemand weiß was mit den gesammelten Daten passieren wird und wie sie irgendwann (gegen uns?) eingesetzt werden könnten. Solange diese Daten mehr wert sind als Abmahnungen den großen sozialen Netzwerken kosten, wird sich an der Einstellung zur Wahrung der Privatsphäre auch nichts ändern. Think before you post.

Achja und bitte vergessen Sie nicht diesen Beitrag zu liken und zu sharen. Vielen Dank. 🙂

Autor: Christian Fiebich

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