OTSconnect, die Dritte
OTSconnect hat die ersten drei „Runden“ bravourös überstanden. Das „Probejahr“ 2008 ist damit abgelaufen, und eines ist uns klar: Wir werden auf jeden Fall im nächsten Jahr weiter machen. Standen heuer die Medienarten – nach Print und Online widmeten wir uns heute den audiovisuellen Medien – im Mittelpunkt, werden im nächsten Jahr Themen und Branchen das Geschehen bestimmen.
Am Podium (v. l. n. r.): Alrun Mayer (APA-OTS), Albert Malli (Ö3), Jasmin Dolati (Radio Wien), Stefanie Pasquali-Cerha (Puls 4), Waltraud Langer (ORF) und Ralph Waldhauser (Radio Arabella); Foto: APA-OTS/Thomas Preiss
Diesmal war das Podium so stark besetzt wie noch nie – drei Radiojournalist/innen und zwei Fernsehmacherinnen gewährten Einblicke in ihr daily business und in ihre ganz persönlichen Informationsgewohnheiten. Von „Rufen Sie mich am besten persönlich an“ bis „Anrufe bitte ausschließlich im Sekretariat“ war die Bandbreite der Tipps groß. Durchaus als „schwierig“ wurde die Situation der Kommunikatoren von den Podiumsteilnehmern eingeschätzt, da audiovisuelle Medien immer, unabhängig von der Nachrichtenlage, 24 Stunden am Tag berichten, die Entscheidungen, ob Geschichten gemacht werden oder nicht, sehr kurzfristig fallen und die Arbeitsweisen der einzelnen Journalisten so unterschiedlich sind wie Menschen nun einmal sind.
Gemeinsame Conclusio war in jedem Fall, sich mit den jeweiligen Medien, die man ansprechen möchte, zu befassen, gezielt zu informieren und nicht im Gießkannen-Prinzip alle mit allen Messages zu versorgen. Wichtig sei auch, so Albert Malli von Ö3, in größeren Redaktionen die Experteren für bestimmte Themen zu identifizieren und mit diesen ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen.
Weitere big points: checken der Informationen auf die drei Ns Neuigkeit, Nähe und Nutzen für den Endkonsumenten. PR-Verantwortliche sollten sich immer fragen, ob sie selber diese Information in Radio oder Fernsehen hören wollten, ob sie darüber small talk führen würden. Wenn das mit „ja“ beantwortet werden kann, sei es auch ganz besonders wichtig, dass beim Fernsehen die Bilder und beim Radio die O-Töne bedacht würden. Wenn’s nur einen Text gibt, niemand danach erreichbar ist, der vor Kamera und Mikro etwas sagen darf, dann sei die Geschichte gestorben, waren sich die Experten einig.
Als wichtiger gate keeper wurde von den Diskutanten auch die APA genannt, deren Terminübersicht mehr als einmal als wichtiges Tool für die tägliche Planung genannt wurde. Schauen Sie, dass Sie in die APA kommen, dann werden Sie von uns zumindest nicht übersehen – das war der Tenor von Waltraud Langer, ORF. Kurz, Hilfestellungen in der Informationsflut, die auch diesmal von allen Journalistinnen und Journalisten beklagt wurde, werden gern angenommen. Ein weiteres Indiz für die relevante Selektion und gegen das Gießkannen-Prinzip, finde ich.
Kurz gesagt, es war eine spannende Diskussion, geprägt von Versuchen, die jeweils andere Seite zu verstehen. Die Kolleginnen und Kollegen aus der PR-Branche nutzen die Möglichkeit, zu fragen, ihre Problemstellungen mit den Journalisten zu diskutieren und sich im Anschluss an den offiziellen Teil auch noch persönlich zu vernetzen.
Da Karin Thiller, die normalerweise ihre Gedanken zu OTSconnect hier niederschreibt, heute krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte – Karin, baldige Besserung – darf ich Ihnen an ihrer Stelle sagen, dass wir uns sehr freuen, dass diese Plattform so ausgiebig genutzt wird. Haben Sie einen spannenden Herbst, und wir freuen uns, Sie alle und hoffentlich auch viele neue Gesichter im nächsten Jahr begrüßen zu dürfen, wenn es wieder heißt „Bleiben Sie connected …“
In Kürze finden Sie hier, wie immer, die O-Töne zur Veranstaltung.
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