30.03.2009 | 10:47 AM | Kategorie:
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Österreichs Medien haben (k)eine Zukunft – Teil 1

Zuerst, lieber regelmäßiger Blog-Leser, eine Entschuldigung. Der Stress der vergangenen Monate hat eine Mitarbeit an diesem Blog leider unmöglich gemacht. Ich gelobe aber Besserung. Der Österreichische Journalisten Club hat Mitte März zu einer Podiumsdiskussion über das provokante Thema: „Österreichs Medien haben (k)eine Zukunft“ in sein Vienna International Press Center eingeladen.

Das Sensationelle an dieser Podiumsdiskussion war, dass die beiden „Hauptkonkurrenten“, der Präsidenten des Zeitungsherausgeberverbandes DDr. Horst Pirker von der Styria und der ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz an einem Tisch friedlich neben einander gesessen sind. Weiters auf dem Podium RTR-Geschäftsführer Dr. Alfred Grinschgl. Diskussionsleiter war ich.

Hier nun eine Mitschrift der Veranstaltung meines Stellvertreters im ÖJC-Präsidium.

Dr. Herbert Laszlo: Pirker führt aus, angesichts der Tatsache, dass eine Verminderung der bezahlten Kommunikation die am schnellsten wirkende Kostenbremse für Wirtschaftstreibende bilde, sei die Situation der österreichischen Printmedien – auch im internationalen Vergleich – gut. Das erspare der Medienbranche aber keineswegs einen Wechsel ihres bereits „überdehnten“ Systems.

Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer Rundfunk der RTR GmbH, sieht seinen Bereich der Medienwelt, die privaten Sender, ebenfalls positiv. Vor allem Hörfunk-Sender mit lokalen Nachrichten im Halb-Stunden-Takt hätten ein interessiertes Publikum.

Dr. Alexander Wrabetz sprach als Generaldirektor des ORF für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber auch für einen der erfolgreichsten Internet-Auftritte Österreichs. Der ORF habe keine Bankschulden und könne die Verluste des Jahres 2008, die zum Teil aus Investitionen entstanden seien, aus Reserven decken. Dennoch fühle auch sein Institut den größten Einbruch der Werbeetats seiner Firmengeschichte. Dazu komme der Abfluss von Geld durch „Werbefenster“ ausländischer  Fernsehprogramme.

Wrabetz relativiert den Verlust des Jahres 2008 durch Vergleich mit jenen 240 Millionen Euro, die von Bund und Ländern aus den ORF-Gebühren kassiert werden. „Dieses Geld fehlt dem ORF“, erklärt er. Dazu komme noch der Ausfall von 57 Millionen Euro durch Sozialgesetze, die Gebühren-Befreiungen vorsehen.

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